Nach einem kleineren Hilfseinsatz für Flüchtlinge in Zweibrücken befindet sich das Technische Hilfswerk Hauenstein (THW ) erneut in einem größeren Auftrag im Flüchtlings Einsatz: Florian Rapp und Nikolas Kerth unterstützen als Fachhelfer der THW Fachgruppe Elektroversorgung die elektrische Installationen und die Inbetriebnahme eines Wartezentrum in Bayern.
Der Auftrag kam nach einer Abfrage des THW Landesverbandes Mainz zwar etwas kurzfristig am Donnerstag, trotzdem hat es der Zugführer des THW geschafft, zwei THW Spezialisten zu aktivieren und Samstag nach Erding zu schicken. „ Es ist nicht einfach, so kurzfristig und über einen solchen Zeitraum Helfer von Ihrem Berufsleben herauszulösen, deshalb bin ich froh, dass wir jetzt trotzdem die Flüchtlingshilfe in Erding / Bayern unterstützen können. In Erding ist ein großes Wartezentrum errichtet wo bis zu 5000 Asylsuchende auf dem Gelände untergebracht werden können, solange bis feststeht, wohin Sie kommen. “, berichtet Zugführer Wilde.
In Erding arbeiten täglich bis zu 350 THW-Einsatzkräfte, um die auf dem Fliegerhorst vorhandenen Gebäude, Einrichtungen und die erforderliche Infrastruktur als Wartezentrum für Asylsuchende herzurichten. Mit Unterstützung durch THW-Ortsverbände aus dem gesamten Bundesgebiet ist es möglich, innerhalb kurzer Zeit die Sanitärinfrastruktur herzurichten, Straßen und Wege zu bauen und vorhandene Gebäude auszubauen Eine Aufgabe, die von Experten des THW bisher weitgehend im Ausland übernommen wurde, beispielsweise in Jordanien und im Nord Irak, rückt somit mitten in Deutschland in den Fokus.
Die beiden Hauensteiner Fachkräfte sind neben der Arbeit in der Fachgruppe Elektroversorgung noch in zusätzlichen Nebenjobs intern verantwortlich. Florian Rapp leitet und organisiert seit Jahren schon erfolgreich die THW Jugend. Nikolas Kerth ist seit Anfang des Jahres als Maschinist für die Netzersatzanlage 175 KvA , die großen Notstromaggregate des THW, verantwortlich.
Am Samstagnachmittag rückten die Hauensteiner THW´ler zusammen mit fünf Helfern des Ortsverbandes Hermeskeil nach Erding aus. Der Einsatz der gemischten „Fachgruppe Elektroversorgung Hermeskeil/Hauenstein“ soll voraussichtlich bis Sonntag, 01.11.2015 andauern. Die Gruppe führt neben einem LKW und einer Netzersatzanlage auf einem Anhänger (175 kVA) des Ortsverbandes Hermeskeil den Mannschaftstransportwagen (MTW) und umfangreiches Elektromaterial aus Hauenstein mit.
Bis heute wurden über 12.000 Helferinnen und Helfer aus 500 THW Ortsverbänden mit umfangreichem Spezialgerät, Ausstattung und Einsatzfahrzeugen aus allen technischen und logistischen Einheiten des THW eingesetzt bundesweit an Einsätzen in der Flüchtlingshilfe eingesetzt. Zum Vergleich: Während des Hochwassereinsatzes im Jahr 2013 waren rund 16500 THW Helfer im Einsatz.
Die Flüchtlingshilfe entwickelt sich zur Zeit zum größten Innerdeutschen Einsatz in der Geschichte des THW, “ betont der stellvertretende Ortsbeauftragte Peter Jost, der die THW Helfer am Samstagmittag an der THW Unterkunft verabschiedete. Jost weiter: „ Aber auch die Familien und Freunde helfen bei diesem Einsatz in großem Maße mit. Besonders den Arbeitgebern ist zu danken dass Sie die THW Helfer von der Arbeit freistellen und die Helfer in den Einsatz geschickt werden können. Denn nur durch diese Unterstützung ist das Engagement der vielen THW- Helferinnen und Helfer möglich.
